Was ist Leben?

Was ist eigentlich Leben? Wenn wir uns umschauen (ganz abhängig davon wo wir uns gerade befinden), sehen wir mehr oder weniger Leben. Auf den ersten Blick scheint es ganz einfach zu sein, die Welt in einen lebenden Teil und in einen nicht lebenden Teil zu teilen. Ein Stein, ein Stück Metall, ein Stück Holz. Alles Tod? Nein, schon den ersten Fehler gemacht. Holz ist nicht tot, d.h. es war zumindest einmal Bestandteil eines Lebewesens. Denn Holz besteht aus einer Vielzahl verschiedener Transport- und Stabilisierungszellen (s. Anhang). Es beinhaltet also organische Materialien.



Wir könnten nun sagen, wir trennen die Welt einfach in organische und anorganische Stoffe, um so das Leben herauszufiltern. Das besagt aber nicht sehr viel, denn organische Stoffe, wie zum Beispiel Glucose, oder Stärke, die für Lebewesen sehr wichtig sind, leben ja selbst nicht. Auf der anderen Seite brauchen Lebewesen anorganische Stoffe um zu überleben. Wasser, Natriumchlorid und Ammoniak sind nur ein Teil der vielen Verbindungen, die wir Lebewesen jeden Tag verbrauchen, oder produzieren. So geht es also auch nicht.

Die Beantwortung dieser Frage ist nicht ganz einfach. Schon viele haben versucht, eine allgemeingültige Antwort zu finden. Doch das Leben ist so vielfältig, dass es die Definitionen immer wieder sprengt. Egal, wie die Erklärung aussieht, Formulierungen wie "immer", "in jedem Fall", "ausnahmslos" und so weiter, werden wohl nicht darin vorkommen. Denn auch beim Leben heißt es: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es gibt eine ganze Menge Kriterien, mit deren man das Leben charakterisieren kann. Beginnen wir:

Erstens: eine definierte Gestalt. Das leuchtet ein; ein Zebra ähnelt jedem anderen Zebra, ein Schäferhund ähnelt jedem anderen Schäferhund. Doch schon bei dem Ersten Kriterium gibt es zumindest eine Ausnahme: Die Amöben. Diese Organismen unterliegen einem ständigen Formwechsel. Das hängt mir ihrer Bewegung zusammen. Diese funktioniert nur, in dem sie sich nach vorne Walzen. Dabei bilden sie kleine Ärmchen, in einen rutscht dann der Zellinhalt und der Rest der Amöbe wird nachgezogen. Die Form verändert sich sekündlich und ist nicht fest.

Zweitens: Stoffwechsel. Für Entwicklung und Wachstum müssen Stoffe aufgenommen und verarbeitet werden. Den Aufbau bezeichnet man als Anabolismus und den Abbau als Katabolismus. Der Stoffwechsel ist synonym zu verwenden mit Metabolismus. Ein Beispiel: Pflanzen benötigen Wasser, Licht und Kohlendioxid um u.a. Glucose aufzubauen. Diese wird, dann in den Blättern zu Stärke umgewandelt, da diese wasserunlöslich ist. Wenn Energie benötigt wird, dann wird die aus der Stärke wieder Glucose abgespalten und in energiegewinnenden Prozessen abgebaut. Von dieser Regel bilden zum Beispiel Parasiten eine Ausnahme. Bakterielle Parasiten haben meist überhaupt keinen Metabolismus mehr. Sie sind oft sehr spezifisch und nutzen die Stoffe, die sie von ihrem Wirt beziehen. Diese muss der Parasit also nicht aufbauen und auch nicht umwandeln.

Drittens: Produktivität. Hierbei wird sich auf die Punkte Wachstum und Vermehrung konzentriert. Die meisten Lebewesen, die wir kennen, wachsen und vermehren sich. Doch auch nicht alle. Wenn wir an die Arbeiter im Ameisenreich denken, fällt uns auf, das diese steril sind. Sie können sich selbst nicht vermehren. Gleichwohl sind sie unabdingbar für das Überleben des gesamten Ameisenstaates.


Viertens: Bewegung. Eine Pflanze mag zwar sehr ortsgebunden erscheinen, aber sie kann immer noch um einen Stein herumwachsen. Ein Stein dagegen hat nicht die Möglichkeit, der Pflanze aus dem Weg zu rollen.


Fünftens: Reizbarkeit. Lebewesen reagieren auf Änderungen der Umweltbedingungen um sie herum. Eine Definition besagt ganz klar: "Es ist die Reaktion auf eine Änderung der Umgebung, die nicht allein durch die unmittelbar zugeführte Energie zu erklären ist, sondern auf Energiereserven des Organismus zurückgreift." Das Tier bewegt sich von sich aus von einem Elektroschocker weg, nicht, weil der Stromstoß es hinfort schleudert.


Sechstens: Mutabilität. Lebewesen unterliegen der Mutationsfähigkeit, die eine treibende Kraft der Evolution darstellt.


Es gibt viele Kriterien, die uns einen kleinen Einblick gewehren in die Komplexität der Frage: Was Leben eigentlich ist.




Anhang:

Holz und Bäume
Bäume, vor allem ihre Stämme, bestehen zum größten Teil aus Transportzellen. Diese Leitsysteme transportieren unidirektional Wasser von der Wurzel in die Blätter und bidirektional Nährstoffe von den Blättern in die Wurzel und umgekehrt. Die wasserletenden Systeme werden als Xylem und die Nährstoffleitenden als Phloem bezeichnet.
Die Leitgewebszellen von Xylem und Phloem können nicht unendlich lange benutzt werden. Nach einer gewissen Zeit, die bis zu Jahren lang sein kann, werden sie verschlossen und versiegelt. Durch die Einlagerung verschiedener Stoffe, sollen die Zellen vor Fäule geschützt werden. Dabei werden sie sehr fest.


Quellen:
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Bildnachweis:

  • Eigene
  • www.wikipedia.de
  • www.sxc.hu


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